Der Sommer wird bayerisch! Denn irgendwann führt einen das Leben eben doch noch nach Pfaffenhofen.
Ab Mitte Mai werde ich meinen Schreiberturm als diesjähriger Lutz-Stipendiat in Pfaffenhofen a. d. Ilm beziehen. (vgl. http://www.hallertau.info/index.php?StoryID=666&newsid=92800)
(Poetisch potenzierte Darstellung meiner Pfaffenhofener Residenz)
Ich freu mich darüber sehr und bin überaus gespannt auf Pfaffenhofen – um so mehr, als ich dort schon seit geraumer Zeit erwartet werde, wie mir erst, als ich von der Juryentscheidung benachrichtigt wurde, wieder einfiel:
Es trug sich zu in frühen Jugendtagen. Da wurde ich im Kelheimer K7, meinem damals favorisierten Lokal in Sachen elektronischer Tanzmusik, von zwei tanzfreudigen Mädchen aus Pfaffenhofen eingeladen, mich doch auch Mal auf dem elektronischen Tanzboden Pfaffenhofens zu verlustieren.
Der Vorsatz, der Einladung nachzukommen, bestand lang. Seine Einlösung wurde jedoch immer weiter hinausgeschoben, bis irgendwann der rechte Zeitpunkt ebenso wie die Telefonnummer und schließlich auch der Name der Pfaffenhofer Disko mir abhanden kamen.
Nun, das K7 musste schon vor einigen Jahren einem Großsupermarkt und einem Spielcasino weichen. Und auch in dem Pfaffenhofener Club, den ich nie sah, werden Stroboskope, Laser und Turntable sicherlich inzwischen abmontiert sein. Vielleicht findet sich an seiner Stelle heute ein Fitnessclub, in dem die hübschen Tänzerinnen von damals sich jugendlich halten – oder ein Möbelladen, in dem sie Einbauküchenschränke für ihre wachsenden Familien kaufen. So oder so: ich würde sie nicht mehr wiedererkennen, so wenig wie sie mich.
Aber, wie die Dinge sich auch wandeln: irgendwie, irgendwann führt einen das Leben eben doch noch nach Pfaffenhofen. Und ich bin überaus neugierig, was mir diese Stadt, die ich 18 Jahre warten ließ, so alles zum Sehen, Erleben und Schreiben bieten wird.
Hopfenlandschaften und Hopfenspezialitäten kündigen sich an, eine historische Altstadt mit Barockkirchen, eine Unterbringung in historischem Gemäuer, ein großzügig dimensionierter Militärbunker – allerlei aus früheren Stadtschreiberaufenthalten scheint mich weiter zu begleiten. Man wird sehen, inwiefern der Eindruck trügt.
Ich bin auf jeden Fall gespannt, die Feder ist gespitzt!