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Drachen und Trommeln

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Drackenstein ist ein typischer Burgenname und bedeutet „Fels, auf dem ein Drache lebt“. Von der Burg, die dem kleinen Ort im Landkreis Regensburg den Namen gab, ist heute nichts mehr zu finden. Der Ort setzt sich aus einer Anzahl großzügiger bis herrschaftlicher Eigenheime zusammen. Die Burg scheint gedanklich-architektonisch weiterzuleben.  

Im angrenzenden Wald finden sich zahlreiche große, saftig bemooste Steine und kleine Wunderwesen wie dieser Moosrüsseldrack.

Ein Schalenstein direkt neben dem Moosrüsseldrack, angeblich ein Druidenstein oder eine keltische Opferschale, wurde vor wenigen Jahren geklaut. Wonach „jemand aus der näheren Umgebung, der (sich) der Historie verpflichtet gefühlt“, eine Nachbildung an Stelle des verschwundenen Steines sowie ein erklärendes Schild aufgestellt hat.  

Am anderen Ende des Weges durch den Wald trifft man, wie mir Waldspaziergänger erzählen, auf einen „Kraftort“, an dem sich in Vollmondnächten eine Trommlergruppe trifft, die über einen Schamanen und eine Facebookseite verfügt.

Unter dem mit Holzeule, Steinkreuz und Glasaugen markierten Ort ist ein winziger Weingarten angelegt. Ob dort Schamanen- oder Drachenwein angebaut wird? Bänkchen und Tisch zwischen jungen Weinstöcke weisen darauf hin, dass man hier jedenfalls gerne einen hebt, mit Blick ins weite Land, auf Bäumen und Hecken, auf Moose und Flechten, auf alte und neue Burgen.