Der Bau
„Auf mich hatte der Bau, mit dem großen Festsaal, anschließend Winter- und Palmengarten, im Unterbau die großen Gewächshäuser, auf der Gartenseite verglaste Kegel und Schießbahnen, vielleicht wegen der Seltenheiten aus fernsten Ländern und der geheimnisvollen Schönheit der Kunstgegenstände eine unheimliche Anziehungskraft, und ich konnte stundenlang allein darin herumwandern und alles anschauen und darüber träumen.“
„Unterhalb der Bilder und auf der anderen Gangseite waren die japanischen Sammlungen aufgestellt. … Im Mittelpunkt stand die größte Seltenheit: zwei vollständige Samurairüstungen, wie man sie sonst nur in Museen zu sehen bekommt. Im Erker gegenüber fingen mit niederen Divans, Teppichen, Kamelsatteltaschen, die orientalischen Sammlungen an.“
„Allerdings interessierten mich mehr die wunderbaren arabischen Flinten mit Perlmut, Elfenbein, Silberbeschlägen, oft umwunden mit Golddraht…“
„Es war keine Seltenheit, daß Großvater vormittags um 10 Uhr mitteilen ließ, abends kämen 180 bis 200 Personen zum großen Essen im Saalbau; Musik und Koch seien bestellt. Dann griffen alle Räder ineinander, Mädchen deckten, Kutscher, Gärtner, Jäger, Diener sorgten für Blumen und Palmenschmuck etc. In den Speisekammern hatte Großmutter immer drei vollständige Diners für 300 Personen in Dosen daliegen – bis auf Braten, die, was Wild, Geflügel und Fische anbelangt, immer im Eiskeller eingegraben bereitlagen.“
„Doch weiter: im Stall, mit Kutsch- und Wagenpferden, Ständen und Boxen, amtierte Robert und sein Sohn, das Robertle. Anschließend ein Zwischenbau mit Geschirr-, Gärtner-, Jägerkammern und entsprechenden Arbeitsräumen, insbesondere die Fellkammer erregte unser Interesse, mit dem komischen Geruch und den aufgespannten Reh-, Dachs-, Marder- und Fuchsfellen und den ausgestopften Vögeln, Uhus und den präparierten Geweihen.“
„Es ging über in die große Reihalle und -bahn, die sowohl zum Longieren, wie Musikreiten mit Empore und Tribüne eingerichtet war, herrlich nach Lohe und Zirkus duftete. Dahinter im Freien lag ein Sprunggarten, d. h. eine Bahn mit Hürden und Hindernissen.“